Hey, mal ein anderes Thema als Medienkonsum bei Kindern. Ja, vielleicht hab ich mir gestern mal wieder zu viel Dokus zum Thema Deepfakes angesehen, aber mich beschäftigt das Thema schon länger.
Mich würde mal interessieren wie mit Bildern von den eigenen Kindern, die in Kindergarten oder Schule gemacht werden und für alle Eltern zugänglich sind umgegangen wird? Wird da den Institutionen und Eltern einfach vertraut? Wie ist es wenn man wiederspricht, ist das umsetzbar? Wird man vom Kindergarten/Schulpersonal oder anderen Eltern blöd angeschaut wenn man es tut? Über welche Portale werden die Bilder zur Verfügung gestellt und wie ist es da mit Sicherheit? Was weiß man darüber, wo die Bilder in den Institutionen gespeichert sind (welche Computer, welche Betriebssysteme) bzw. mit welchen Geräten die Bilder gemacht werden?
Denke es gibt noch mehr Fragen die evtl. mit reinspielen, vielleicht fällt ja jemand noch was ein! Freue mich über Erfahrungsberichte und besonders auch Meinungen zu dem Thema!
Noch ein kurzer Nachtrag: Bitte keine konkreten Angaben dazu machen, die Aufschluss darüber geben könnten wo genau die Bilder reingestellt werden, ich möchte nicht dass das nach Hinten losgeht. Fände es trotzdem schön wenn das Thema besprochen wird, mir geht es vorallem um dem Umgang und ob sich manch anderer vielleicht dieselben Fragen stellt.
Das fing übrigens auch schon im evangelischen Kindergarten an. In der Kirche hat aber zumindest die Pastorin darauf geachtet, dass Eltern nicht bei Feierlichkeiten fotografieren oder filmen. Trotzdem landeten Fotos unserer Kinder in der Kirchenzeitung.
“Wir haben doch schon immer Bilder gemacht, auch früher, die haben wir dann ausgedruckt.” - Mh ja, mit dem Unterschied dass analoge Bilder halt auch nicht so schnell verbreitet werden können und allgemein einfach Technik noch nicht da war die’s heute halt gibt. Etwa irgendwelche Geräten mit den fragwürdigen Betriebssystemen der heutigen Zeit gespeichert sind, die womöglich damit auch noch ihre internen KIs trainieren, Social Media etc. Und vielleicht hat man sich früher auch einfach nicht viel Gedanken dazu gemacht.
“Wenn doch so in der Öffentlichkeit Bilder gemacht werden, kann es ja auch sein dass Sie drauf sind.” Ja schon klar, das Problem gibt es eh immer, vorallem weil dauernd irgendwelche Deppen von jedem möglichen Scheiß in der Öffentlichkeit Bilder machen ohne Rücksicht zu nehmen, aber die werden nicht unbedingt anderen Leuten, die im nahen Umfeld stehen aufs Auge gedrückt und zum runterladen zur Verfügung gestellt.
“Aber es wird total schwer werden, das umzusetzen, es ist ein großer Aufwand wenn das eine Kind dann nirgendwo drauf sein darf. Also versprechen, dass das zu 100% immer klappt kann ich nicht, also das Kind kann schon mal im Hintergrund wo drauf sein.” Äh wie Bitte? Also das ist schon arg dass man sich den ganzen Aufwand überhaupt gibt wenn die primäre Aufgabe eher im erzieherischen liegen sollte und dann dabei aber die Rechte einfach außen vor gelassen werden und einem dann die Schuld gegeben wird, es so schwer zu machen.
“Aber es ist doch schön, wenn das Kind später dann mal Bilder von sich als Erinnerung hat und stolz darauf sein kann, was es alles gemacht hat.” - Moment mal, muss man sich jetzt auch noch rechtfertigen und es wird noch Druck ausgeübt, damit man sich auch noch schlecht fühlen kann als Eltern? Was ist das überhaupt für eine Kultur in der Erinnerungen nicht existieren, wenn es davon kein Bild gibt?
Und dann noch alle Varianten mit Bildern bei Veranstaltungen und Ausflügen, Gruppenphotos, Veröffentlichungen in Zeitung, Social Media, internte Bilder in den Institutionen… die dann alle anders geregelt werden? Verliert man schon mal den Überblick was es da alles zu bedenken gibt.
Krass, einfach nur krank. Also sind Eltern dies kümmert wirklich Einzelfälle. Danke für den Einblick, bestärkt.
Bilder auf Websiten sind echt fies, am Besten noch die Namen drunter!!
Das ist dann gern im Sportverein auch so. Dort ist unser Kind die einzige, die nicht auf das Foto durfte. Wenn es dann mit Wettkämpfen los geht, wird ja auch gern der Name dazu gesetzt. Man muss ja mit den Leistungen angeben!
Oha. Siehste, ja an Sportvereine gar nicht gedacht…
Bei unserem Fußballverein wurde bei Gruppenfotos einfach ein Smiley über die Gesichter der entsprechenden Kinder geklebt und halt kein Name genannt. Fand das immer einen guten Kompromiss.
Deshalb kann man auch das Kind fragen, was es will. Als es beim Zirkus mitgemacht hatte wollte es keine Fotos haben. Als es Spenden für die Ukraine-Flüchtlinge gesammelt hatte, die ins Dorf gezogen sind, war es stolz und hat seine (und unsere) Erlaubnis gegeben ein Foto in der Zeitung zu veröffentlichen.
Das ist natürlich auch eine gute Idee zu fragen!