In der Politik ist man häufig auf der Verliererstraße, wenn man an die Vernunft appelliert – denn oft gibt es einen anderen Kompass der Akteure, etwa Machtgier, Habsucht und Eigennutz. Genauso steht man oft auf verlorenem Posten, wenn man auf die Logik setzt und auf Rationalität – denn ebenso oft entscheiden Leidenschaften, Affekte oder Irrationalität.

Aber selten hat man so ein unvernünftiges Verhalten gesehen, wie das der Volkspartei. Alle Vernunft müsste ihr eigentlich sagen, dass sie ohne Zeitverzug aus den Verhandlungen mit den Freiheitlichen aussteigen muss.

Sie hat sich der FPÖ vor die Füße geworfen, ganz offensichtlich in der falschen Annahme, es würde schon in etwa so laufen wie in den vorangegangenen Rechts-Ultrarechts-Koalitionen. Ja, gewiss, die FPÖ würde diesmal mehr Einfluss haben, aber dieser Unterschied wäre allenfalls ein gradueller, so verrechnete man sich.

  • SierpinskiDreieck@feddit.org
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    24 days ago

    Die ersten beiden Absätze finde ich gut analysiert.

    Was mir immer ein bisschen sauer aufstößt ist wenn nach einer “starken Führung” in der SPÖ verlangt wird. Schon klar, so zerstritten und fraktioniert tut sich nix, wenn sich alle gegenseitig reinscheißen und um Macht kämpfen. Für mich ist da die nachhaltigere Antwort halt eine Solidarität und Authentizität intern aufzubauen, da brauchts kein einzelnes Gesicht dafür. Keinen starken Führer der alle unter die Flügel nimmt, das funktioniert auch bei Linken nicht.