Feministinnen laufen Sturm gegen das Puppenbordell Cybrothe, weil es angeblich Gewaltphantantasien erlaubt. Der Inhaber fühlt sich missverstanden.
Wann ist der Feminismus eigentlich in die Prüderie abgedriftet?
Das hat doch nichts mehr mit Selbstbestimmung zu tun sondern ist einfach eine hassgetriebene Ablehnung von maskuliner Sexualität.
Ich schätze man fürchtet hier eine Übertragung von fantasierten Frauenbildern auf reales Verhalten. Wenn man diese Fantasien in Form von Puppen, ggf. zukünftig Robotern, die mittels fortschrittlicher Technologien immer “lebensechter” werden, ungezügelt ausleben kann, ist der Gedanke naheliegend, dass sich dies auf die allgemeine Sicht- und Verhaltensweise ggü. Frauen überträgt.
Dies ist durchaus ein Punkt, der kritisch beleuchtet werden muss. Eine wichtige Frage wäre hier auch zu klären, ob diese Befürchtungen denn auch insgesamt zutreffen könnten.
Mich erinnert das an die “Killerspiele” Diskussion. Wie oft haben Boomer und ältere Generationen Videospiele mit Gewaltinhalten verteufelt, aus der Sorge es würde gewalttätige Heranwachsende nach sich ziehen, ja sogar Amokläufer?
Und letztenendes blieb dies im Großen und Ganzen aus. Wobei man hier durchaus die individuelle Mündigkeit berücksichtigen muss.Die wirklich interessante Frage ist: Gibt es denn einen wissenschaftlichen Nachweis für diese Annahme, dass es diesen Übernahmeeffekt bzw. diesen Realisierungseffekt gibt, also dass dann jemand das virtuell ausgelebte dann ins reale Leben übernimmt. Diese Annahme haben wir im Hintergrund hinter der ganzen Debatte um Gewalt in Filmen und Videospielen, hinter der ganzen Pornodiskussion, hier beim Puppenbordell und noch in zig anderen Debatten. Gleichzeitig konsumieren halt Millionen Leute entsprechende Inhalte und die Gewalt in der Gesellschaft sinkt. Gibt es dazu seriöse, belastbare Forschung?
Was ich so finden konnte:
VIOLENCE AND GENDER Between 37% and 88% of mainstream pornographic scenes include acts of physical aggression (mostly gagging and spanking), most commonly towards female actors with the scene usually suggesting that the recipient was a willing participant.19 20 Women are also more likely than men to be depicted as submissive during sex and as exploited or manipulated into sexual activity.10 20 Despite copious research into the phenomenon over many decades, the direct evidence for how viewing violent pornography impacts on gender-based violence is inconclusive. Experimental studies which involve exposing men to violent pornography have demonstrated an increase in sexual aggression;21 however, the artificiality of the experimental setting limits the validity of these findings in real-world situations. A meta-analysis of nonexperimental studies revealed a significant association between pornography use (particularly of violent pornography) and attitudes supporting violence against women.22 This association cannot be interpreted as causation, however, as men with a disposition towards violence against women are more likely to seek out violent pornography.23 Ecological data from many countries show that the population rate of rape has decreased significantly while pornography use has significantly increased.21 This has led some researchers to hypothesise that exposure to violent pornography is cathartic, diverting sexual aggression away from real-life violence.21 Ecological data, however, are a very weak form of evidence, as changes at a national level over time may be driven by a multitude of other societal factors.
Aus: The impact of pornography on gender-based violence, sexual health and well-being: what do we know? (Nicht frei zugänglich, aber ist in der sci-hub Datenbank)
Die Autor:innen heben aber wiederholt und deutlich hervor, dass es generell sehr schwer ist, das Thema wirklich wissenschaftlich zu testen und Kausalzusammenhänge zu finden.
ZL;NG:
Ich habe keine Ahnung.Langfassung:
Das frage ich mich ja auch. Ich bin kein Psychologe und kein Sozialwissenschaftler. Daher habe ich keine Ahnung. Ist auch zu weit von meinem Fachgebiet entfernt.Ich erinnere mich hier an ein entferntes Beispiel zu rechtsextremistischer Gewalt, wonach verbale Eskalation oft nur eine Vorstufe von physischen Angriffen darstellt. Übersimplifiziert ausgedrückt: Je wohler man sich damit fühlt ungestraft übelste Dinge zu sagen / schreiben, desto näher ist man daran solchen Worten auch Taten folgen zu lassen.
Rein intuitiv wirkt das einleuchtend. Um wieder zum Kontext aufzuschließen: Von reinen Gedankenspielereien auf Puppen umzusteigen ist bereits eine Eskalation. Wenn dabei dann auch sexuelle Gewaltfantasien ausgelebt werden und man sich damit ungehemmt wohlfühlt, klingt es nachvollziehbar, dass man womöglich noch den letzten Schritt zur realen Umsetzung gehen möchte.
Aber ob diese Intuition sich auch in messbaren Tatsachen widerspiegelt oder einfach nur eine falsche Fährte ist, muss für solche Sachverhalte definitiv geklärt werden, um darüber objektiv urteilen zu können.Die Amerikaner haben menschliche Silhouetten als Zielscheiben eingeführt um Tötungshemmungen abzubauen. Dazu wird es Untersuchungen geben.
Am Ende steht die Frage, will man einen Menschen, der nichts Böses tuen kann oder einen, der es nicht will?
Auch da ist die Wissenschaft im Hintergrund etwas wackelig, diese Geschichte, dass die Silhuetten eingeführt wurden, weil zu wenig Soldaten auf Menschen geschossen haben, stimmt so nicht ganz:
Ich würde sagen ein Puppenbordell unterscheidet sich in sofern, dass man bei ausreichend realistischen Puppen nicht mehr von dem realen Umgang mit Menschen unterscheiden kann. Man führt tatsächlich die Gewalt in der realen Welt aus, während es bei Büchern, Filmen und Spielen immer eine gewisse Abkapselung zwischen Protagonist und sich selbst gibt. (Bei zukünftigen hochrealistischem VR würde ich das vielleicht ähnlich sehen)
Dh einen Boxsack boxen führt auch dazu Menschen zu boxen? Natürlich nicht, das ist absurd. Hurensöhne sind Hurensöhne, normale Menschen sind normale Menschen. Die Gegenstände tun kaum was zur Sache
Es geht halt nicht um Boxsäcke. Wenn der Boxsack genauso aussieht wie ein Mensch, mit dir wie ein Mensch interagiert und du ihn dann daraufhin schlägst, denke ich schon dass das negative Konsequenzen für deinen Umgang mit Menschen haben kann. Alles was ich sagen wollte, ist dass der Vergleich zu Büchern Filmen und Videospielen hier meiner Meinung nach nicht angebracht ist. Dein Punkt aber bleibt: Wer seine Gewalt auf die Interaktion mit Puppen schiebt, ist ein Arschloch.
Puppen sehen nicht genauso aus wie Menschen, sie unterscheiden sich deutlich. Du würdest eine Wachsifgur auch nie mit einem lebenden Menschen verwechseln. Außerdem interagieren sie nicht nur nicht wie ein Mensch sondern rein gar nicht. Es sind Gegenstände.
Der Clou an den modernen HiTec Sexpuppen ist, dass sie interagieren. Ich habe keine live erlebt, aber dass per LLM und Sprachgeneration eine ziemlich realitätsgetreue verbale Interaktion möglich ist, ist heutzutage ein Gemeinplatz. Und Arme, Beine und Becken bewegen können nicht nur die Roboter von Boston Dynamics – eine androide Animatronic zu bauen, die selbstständig auf Zuruf 99 Sexstellungen einnimmt und dann mit dem Becken wippt sollte heutzutage kein Problem sein.
Jetzt hast du mit der Furcht ein Motiv für den Hass gefunden.
Wir sprechen hier über eine der schützenswertesten und intimsten Grundrechte. Damit ist es tatsächlich weitreichender als Formen eines Spiels.
Es muss folgender Grundsatz gelten: “Wenn kein anderes Grundrecht verletzt wird, gilt keine Einschränkung!”.
Weitere Diskussionen dürfen meinetwegen akademisch geführt werden, haben aber weder für den Betreiber noch dessen Kunden irgendwelche Auswirkungen.
Es muss folgender Grundsatz gelten: “Wenn kein anderes Grundrecht verletzt wird, gilt keine Einschränkung!”.
Ich bezweifle, dass es damit getan ist. Darstellungen von Kindern in sexuellen Kontexten sind auch verboten. Selbst dann, wenn es nur lieblos auf Papier gekritzelt ist. Tut ja so gesehen in erster Linie auch niemandem weh, oder?
Die Argumentation erinnert mich SEHR stark an die Killerspieledebatte von vor x Jahren…
ist einfach eine hassgetriebene Ablehnung von
maskulinerSexualität.HDFDK
Gab es schon immer. Weil Feminismus als links-liberal gilt, kommen einem immer links-liberale Assoziationen in den Sinn. Aber Leute, die für Gleichheit sind, oder auch für pro-Frauen Maßnahmen, gibt es natürlich in allen Schattierungen.
Was ist maskuline Sexualität?
Es gibt insbesondere in der Sexualität der beiden Geschlechter Unterschiede. Den Begriff hatte ich verwendet, hier eine Abgrenzung vorzunehmen.
Keine Ahnung ob der standhalten würde. Ich fand “männliche Sexualität” aber unzutreffend. Gibt ja auch Menschen männlichen Geschlechtes, die eher feminin oder androgyn unterwegs sind.
Ich fand aber eine Sexualität die stark auf Puppen und Bezahlung beruht, kann hier auf die geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen eingegrenzt werden. Macht ja auch in Hinblick auf eine feministische Kampagne Sinn herauszustellen.
…die ethisch komplexe Frage nach Zustimmung, wenn das Gegenüber eine Puppe ist.
Was ist daran komplex? Eine Puppe ist eine Puppe ist eine Puppe, die einzige Zustimmung die es da braucht ist die des Eigentümers.
Hat was von der Killerspieldebatte. Da ist ja auch jeder der einmal CSGO gespielt hat direkt zum Amokläufer geworden.
Gibt’s die etwa immernoch? Die war doch schon Jahrzehnte bevor es CSGO überhaupt hab.
Die Killerspieldebatte wurde hierzulande auch noch in den frühen 2000ern geführt. Va. nach dem Amoklauf in Erfurt ist sie (mal wieder) aufgeflammt.
Hab gerade erst CSGO gelesen, aber den Kommentar generell zu CS geschrieben. Aber ja, die Killerspieldebatte ist seit Anfang der 2010er nur noch alle paar Jahre für einen Tag ein Thema.
Der Grund? Brutale Killerspiele!
Zwischen Videospielen und mit echten Waffen auf realitätsnahe Puppen schießen ist ein deutlicher Unterschied. Letzteres wäre hier das Äquivalent.
Dazu kommt, dass in Videospielen i.d.R. zurückgeschossen wird. In CoD MW2 wurde z.B. das Level, in dem man ein Massaker an Zivilisten in einem Flughafen anrichten soll, in der deutschen Version zensiert, mMn. zu Recht.
Dazu kommt, dass in Videospielen i.d.R. zurückgeschossen wird. In CoD MW2 wurde z.B. das Level, in dem man ein Massaker an Zivilisten in einem Flughafen anrichten soll, in der deutschen Version zensiert, mMn. zu Recht.
Will mich eigentlich nicht zu der Diskussion äußern, aber auf der Meta-Ebene: Was soll dieser Punkt hier zu der Diskussion im Thread beitragen? Wäre es besser, wenn die Puppen versuchen würden die Gäste zu vergewaltigen?
Edit: Hupsi da ist mir aber die Grammatik im letzten Satz verloren gegangen.
Wäre es besser, wenn die Puppen würden versuchen die Gäste vergewaltigen?Wäre es besser, wenn die Puppen würden versuchen die Gäste vergewaltigen?
Jedem seinen/ihren Fetisch! /j
Der Punkt ist, dass die Debatte nicht mit der Killerspieldebatte gleichgesetzt werden kann und die moralischen Trennlinien, sowie die Frage was “Hysterie” ist, eben nicht von der einen auf die andere Debatte übertragen werden kann.
Bezogen auf die Kritik, dass die Puppen nicht “nein” sagen können, macht es abstrahiert auf “Killerspiele” einen großen Unterschied, ob man konsequenzlos wehrlose Spieler oder NPCs töten kann, oder ob diese sich wehren, bzw. über Konsequenzen verteidigt werden. Wenn man in GTA z.B. Zivilisten tötet, wird man von der Polizei gesucht.
Wird also in der abstrahierten Version vermittelt, dass das verletzen von Grenzen anderer Menschen Konsequenzen hat, oder nicht? Im “Puppenbordell” scheint es keine Grenzen zu geben.
Hast du den Artikel gelesen? “Im Puppenbordell scheint es keine Grenzen zu geben” ist ein zentraler Punkt der debunked wird. Ich finde deine Kritik geht komplett vorbei weil es die differenzierte Haltung der Betreiber nicht berücksichtigt. Ein Punkt ist unter anderem das wohl große Teile der Kundschaft Menschen sind die sich mit “normaler” Prostitution von echten Personen (vermutlich aus guten Gründen) nicht wohlfühlen. Mir ist doch jeder Freier recht der sich stattdessen für ne Puppe entscheidet aus dem Wissen der möglichen Probleme die mit der “echten” Prostitution verbunden sind. Außerdem ist das Thema Fetisch nicht auszublenden. Es geht halt vielen nicht um die Fantasie dass es ein echter Mensch sei, sonder um das genaue Gegenteil dass es wichtig ist dass es eine Puppe ist. Du stellst das in deinem letzten Satz so dar als ob dass ein Trainingscamp für Vergewaltiger sei in dem man an Puppen antrainiert wird dass Konsens nicht wichtig sei, aber diese Interpretation entzieht sich dem Zweck und der Realität. Und sorry aber zerrissene Kleidung ist kein Proxy für eine Vergewaltigungsfantasie.
Btw ist dein GTA Beispiel an den Haaren herbeigezogen, da das gesamte Prinzip in dem Spiel ist moralisch verwerfliche Scheiße zu bauen die halt aus gesellschaftlicher Perspektive nicht ok ist. Im Spiel hat man mit keinen Konsequenzen zu rechnen wenn man es schafft der Polizei zu entkommen. Die Quests basieren auf Kriminalität. Gibt’s da nicht sogar eine Folter-Quest?
Jeder Fetisch sei erlaubt, solange er nicht gegen das Gesetz verstößt, minderjährige Darstellungen oder Gewalt verherrliche.
Laura Bates behauptet zudem, dass man im Cybrothel blutüberströmte Puppen anfragen könne. „Das war nie in unserem Angebot“, entgegnet Fussenegger. Sie beziehe sich vermutlich auf die Puppe „Luna“, die im Rollenspiel eine Vampirin darstelle, die Männer überfällt und aussaugt. Für ein Halloween-Special sei sie mit Kunstblut im Mund fotografiert worden. „Ich sehe das aus künstlerischer Sicht und bin davon ausgegangen, dass es klar wäre, dass es nicht ihr eigenes Blut ist“, sagt Fussenegger.
Klingt für mich widersprüchlich. Ob die Gewalt in die eine oder andere Richtung geht, sie wird damit normalisiert.
Im Cybrothel können Gäste für 12 Euro dazubuchen, dass eine Puppe mit Sperma übersät ist oder auf Kommando uriniert – ohne dass sie widersprechen kann. In Zeiten, in denen antifeministische Positionen wieder an Boden gewinnen, wirft das Fragen auf.
Bzgl. der Konsequenzlosigkeit hatte ich mich auf einen Artikel bezogen, den ich hier vor einigen Monaten gesehen hatte. Da wurde nichts zu Konsequenzen gesagt. Die Einschätzung der “Konsequenzlosigkeit” war aber falsch von mir
Diesem Artikel zufolge wurde der Täter wegen Sachbeschädigung und Diebstahl zu einer Geldstrafe verurteilt, wobei das Gericht eine geringe Schuld sah. Die Betreiber waren damit wohl nicht zufrieden, weil sie die Gewaltdimension erkannt haben. Mehr als Sachbeschädigung ist dabei aber nicht rauszuholen.
ohne dass sie Widersprechen kann
Wir sprechen von einem GEGENSTAND. Das ist völlig absurd. Fragst du das nächste Mal das Wasser in deinem Glas ob es einverstanden ist getrunken zu werden? Die Frage ist so idiotisch sie verdient keine Reaktion.
Ah du meinst, die virutelle Grenzüberschreitung alleine ist noch nicht das Problem, sondern ihre konsequenzlosigkeit. Das sehe ich ein
Meine Sexpuppe sagt öfter Mal nein. Der Dildo aber nie. Schachmatt Feminismus.
Das ist einfach Ragebait. Bücher verkaufen. Schade, dass die taz darauf anspringt. Solche Luftnummern sind genau der Grund, dass SoMe Seuche ist.
Da offenbar ein breites Bedürfnis besteht nach Befriedigung und nach Pazifizierung gewisser sexueller Bedürfnisse, dann ist diese harmlose Art der Pazifizierung der Sexualität immer noch eine der Formen die zu tolerieren wäre. Ich würde deswegen nicht dagegen einschreiten und würde eigentlich auch sagen „diese Form der Pazifizierung von sexuellen Dingen entspricht auch dem Normativen“.
— Generalstaatsanwalt Fritz Bauer
Ich mein, wo fängst du da an und wo hörst du auf? Dildos sind oft auch übertrieben groß und geben “unrealistische Schönheitsideale” wieder. Den Punkt der Hypersexualisierung kann ich daher gar nicht nachvollziehen. Der einzige Sinn einer Sexpuppe ist doch Sex.
Am Ende ist dass Ganze insgesamt moralisch fragwürdig; trotzdem, irgendwo muss man Berlin auch mal einfach Berlin sein lassen, die Aufregung erscheint mir eher unverhältnissmäßig.
Bitte schafft auch alle Gewalt in Videospielen ab und verbietet Pornos. Denkt denn keiner an die Kinder?
Das ist idiotisch. Es ist doch toll, wenn sich diese Leute mit Gegenständen austoben, anstatt mit Menschen.
Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe
Die Diskussion arbeitet sich am Symptom ab. Woher kommt das Bedürfnis nach Gewalt?
Jeder Gewaltimpuls kann nur durch vorherige Konditionierung entstanden sein oder aber wir müssen annehmen, dass zumindest Männer inherent gewalttätig sind.
Wenn es Konditionierung ist, dann sollte das Verbot nicht die Antwort sein, sondern es sollte ein Hilfsangebot an die Männer geben, die bei sich Gewaltphantasien beim Umgang mit den Puppen bemerken.
und was, wenn diese Männer es wissen und explizit genau das als “Ventil” nutzen, um diese Fantasien “los” zu werden oder in einer “kontrollierten Umgebung, in der sie keinem weh tun” rauslassen, damit sie dann eben ohne diesen Ballast wieder verfügbar sind?
Es gibt ja auch durchaus die Tradition, NERF-Schaumstoffwaffen, Boxsäcke und dergleichen in Büros, in denen man lange und konzentriert im Crunch arbeiten muss, aufzustellen, um dort die angestauten Emotionen auf spielerische Weise wieder auszuleben und somit zu “lenken”, so dass man wieder einen ruhigen Kopf bekommt. Das ist ganz normal.
Nein, Sex ist schlecht!
MfG, der Katholizismus, und anscheinend neuerdings auch Feminismus
Von mir aus kann alles bleiben wie es ist. Ich finde nur, dass wenn wir als Gesellschaft Gewalt die Grundlage entziehen wollen, wir das nicht mit einem Verbot machen sollten.
das ist richtig - man muss den Leuten halt ein Ventil bieten, mit dem man diese Gewalt kanalisiert bekommt.
Und mal ehrlich: Es ist besser, wenn in einem gesicherten Umfeld auf ersetzbare Objekte oder digitale Pixel eingedroschen wird, als wenn man das auf Lebewesen ablässt.
Ideal wäre natürlich, die Gewalt KOMPLETT los zu werden. Da das aber allen Menschen mehr oder weniger drinsteckt, ist das halt EXTREM schwer bis unmöglich. Und diejenigen, die meinen, sie könnten es komplett abstellen, belügen sich selbst…und sind ggf. eben passiv-aggressiv unterwegs. Und ja, eine Person, die so drauf ist, hab ich auch schon erleben dürfen. Nicht toll…
Das ist ganz normal.
Sollte es aber nicht sein, oder? Wenn man Crunch braucht und die Mitarbeitenden dadurch so gestresst sind, dass sie sich am Ende gegenseitig an die Gurgel wollen, dann sollte man eher an den beschissenen Arbeitsbedingungen schrauben als einen Boxsack ins Büro zu hängen.
Analog sollten Männer, die derart krasse Fantasien haben, dass sie niemanden mehr finden, mit dem man sie konsensuell ausüben kann, vielleicht keine Puppen verprügeln sondern in Therapie gehen.
Analog sollten Männer, die derart krasse Fantasien haben, dass sie niemanden mehr finden, mit dem man sie konsensuell ausüben kann, vielleicht keine Puppen verprügeln sondern in Therapie gehen.
Ich wurde in der Therapie dazu aufgefordert, einen Sandsack zu verprügeln…
Davon abgesehen argumentierst du hier gegen einen Strohmann. Aus dem Artikel geht klar hervor, dass das Puppenbordell ausdrücklich keine Gewalt gegen die Puppen zulässt.
Es gibt zwei kleine Unterschiede. In deiner Therapie:
- war ein Therapeut anwesend
- ist wahrscheinlich noch mehr passiert als nur Boxtraining
Ich bestreite dabei ja noch nicht einmal die therapeutische Wirkung. Ich sage nur, dass so ein Etablissement wahrscheinlich Kunden anzieht, die in der Therapie besser aufgehoben wären.
In der ganzen Diskussion geht es auch eher um Puppen-Bordelle allgemein, als um diese konkrete Einrichtung. Die ethischen Fragen klärt man ja nicht mit einer Hausordnung.
jein
Es gibt nun einmal Menschen, die gewisse charakterliche Stärken und Schwächen haben. Und manchmal gibt es eben für gewisse Dinge Trigger.
Während einer Therapie lernt man dann entweder, diese Trigger zu vermeiden oder eben “gute” Ventile dafür zu finden.
“Vermeiden” geht in gewissen Bereichen halt nur bedingt. Bei Alkohol ist es simpel, ihn zu vermeiden. Wenn jemand Blondinen auf den Tod nicht ausstehen kann, ist der ÖPNV dagegen schon schwer. Hier hilft dann eben, einen “Ersatz” zu finden, der akzeptabel ist.
Wenn man nun also gewisse, negative Emotionen an einem Punkt herauslässt, der KEINEM schadet, ist es haargenau das: Es ist therapiert.
Verschwinden lassen - das geht quasi nicht. Und entweder man gibt Leuten die Möglichkeit, es ungefährlich zu kanalisieren, oder wir stigmatisieren es und sperren die Leute weg.
Während einer Therapie […]
Der Punkt ist doch, dass hier keine professionelle Therapie stattfindet. Im Gegenteil: statt sich Hilfe zu suchen, können Menschen ihre Fantasien eben einfach unkommentiert an Puppen auslassen
Wenn ich, um beim Beispiel zu bleiben, ein Problem mit Blondinen habe, dann ist es natürlich besser, wenn ich 2x die Woche eine Puppe schlage statt einen Menschen. Und natürlich kann das ein Teil einer professionellen Therapie sein. Es kann sie, in meinen Augen, aber nicht ersetzen.
Wenn für den Zutritt in das entsprechende Bordell auch eine psychologische Begleitung notwendig wäre, dann würden sich wohl deutlich weniger Leute daran stören. Es ist aber eben kein Therapieangebot, sondern ein Geschäftsmodell.
dich stört also, dass außer dem Betreiber nicht noch ein weiterer dran mitverdient, derjenige, der eine Neigung an sich selbst bemerkt, sich nicht monate- und jahrelang in Wartelisten für etwas, was gesellschaftlich eh schon hochgradig stigmatisiert ist, in der Hoffnung, an genau den richtigen Arzt zu kommen die Beine in den Bauch steht und dann am Ende vielleicht entweder hohe Dosen Psychopharmaka oder andere Medikamente in den Körper gedrückt, auf Listen eingetragen oder - wenn er VIEL Glück hat - dann doch genau so ein Angebot unterbreitet bekommt?
Hab ich das richtig wiedergegeben oder habe ich was vergessen?
Dass unser Gesundheitssystem für den Arsch ist, ändert doch nichts an der grundlegenden Frage, wie man den Betrieb eines solchen Geschäftes auf ethischer Ebene bewertet.
Die Leute um die es hier geht brauchen Hilfe, und die bekommen sie nunmal vom Therapeuten und nicht im Puppen-Bordell. Wenn du Probleme hast und dir der Besuch dort hilft, dann viel Erfolg. Trotzdem gilt es, die systemischen Probleme zu lösen, die überhaupt erst zu dieser Situation führen. Mehr Puppen-Bordells sind da in meinen Augen keine Lösung.
Ich kanns auch ganz provokant probieren: KI-generierte Kinderpornografie hat bestimmt einen therapeutischen Nutzen und ist allemal besser als echte Opfer. Trotzdem gehört das nicht in den freien Handel.
Die Leute um die es hier geht brauchen Hilfe
Warum? Warum muss man immer versuchen Menschen in eine normgerechte Form zu quetschen und kann nicht einfach akzeptieren, dass es eben Menschen gibt die ein bisschen bekloppt sind… und die beklopptheit eben ein integraler Teil des Charakters dieser Menschen ist?
War das nicht das Ding ohne KI, mit menschlichen Sprechern?
Artikel lesen hilft